Aus dem ursprünglichen Netz von kleinen Handelswegen zwischen den einzelnen Siedlungen entstanden die ersten ausgebauten Trassen zwischen den Metropolen jener Zeit.
So verlief die alte Hamburger Heerstraße entlang der kürzesten Verbindung zwischen Spandau und Hamburg. Sie hatte sowohl im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) für die Truppen Wallensteins als auch 1675 in der Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in dem Kampf gegen die Schweden ihre Bedeutung.
Mit der Gründung der kurbrandenburgisch-preussischen Staatspost 1649 wurden diese Trassen für den Postverkehr im gesamten Staatsgebiet benutzt und es entstanden die Poststrassen.
1654 wurde eine feste Postroute von Berlin nach Hamburg eröffnet. Die Alte Hamburger Poststraße verlief von Berlin (Oranienburger Tor),
Tegel, über Hennigsdorf, Bötzow (Amtshaus), durch den Krämer (Ziegenkrug), Flatow, Linum, Fehrbellin, Kyritz und endete in Hamburg am Preußischen Posthaus.
Der anfangs nur beritene Dragoner-Postdienst wurde sehr schnell durch Postkutschen ergänzt. Die Zielorte wurden nun nach fest geregelten Zeiten angefahren und Reisende konnten gegen Entgeld diese Postverbindungen benutzen.
Von dem regen Handelsverkehr zeugt ein Epitaph an der Bötzower Kirche. Er erinnert an den Tod eines Hamburger Kaufmannes und Holzhändlers Johannes Christoph Grabe im Jahre 1716 in Bötzow.
Im Jahre 1800 wurde Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert zum preußischen Generalpostmeister berufen. Seine berufliche Zielstellung: „Meine Absicht ist, die Haupt-Post-Straßen vermessen und die Meilenzahl durch Meilenzeiger bezeichnen zu lassen, damit sich einerseits die Postillione hiernach richten, andernteils aber auch die Reisenden genau wissen und sehen können, für wie viel Meilen sie Postgeld zu bezahlen haben." Mit der zielstrebigen Umsetzung dieser Pläne wurde auch dieser Postkurs vermesen und entlang der Alten Hamburger Poststraße, zwischen 1800 und 1805, Postmeilensteine aufgestellt.
Mit dem Bau neuer befestigter Straßen, so z.B. der Neuen Hamburger Chaussee ( 1829 bis 1833 heutige B5 über Nauen) und der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Berlin-Hamburg 1846 verlor die alte Hamburger Poststraße über den Krämer an Bedeutung.
Zurzeit arbeitet der Heimatverein Bötzow e.V. gemeinsam mit der Forschungsgruppe Meilensteine e.V. an der Erforschung und Dokumentation der Alten "Berlin-Hamburger Poststraße" um 1800. -> ProjektWebseite